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08.11.2015: TSV Harsdorf - SSV Peesten - Endstand 3:2 (1:1)

TSV Harsdorf: Klier, Bilogrevic, Wesser, Kadner, Funke, Alvaran, Gräf, Gutzeit, Scharnagel I., Becke F., Simsek E. / Bilki, Doerfler (46.), Pop (89.)
SSV Peesten: Braunersreuther, Münch, Ellner S., Unruh, Netzel, Härtel J., Wolf, Rauh, Hammond V., Geppert, Krauß / Herold, Zacharias (43.), Popov (37.)
Tore: 1:0 Kadner (1.), 1:1 Hammond V. (35.), 2:1 Alvaran (58., Simsek E.), 2:2 Geppert (70.), 3:2 Funke (89., Simsek E.)
Gelbe Karten: Kadner - Foulspiel (35.), Funke - Meckern (45.), Wesser - Meckern (45.) / Zacharias - Foulspiel (54.), Unruh - Unsportlichkeit (90.)
Gelb-rote Karten: - / -
Rote Karten: Kadner - Tätlichkeit (83.) / -
Zuschauer: 121
Schiedsrichter: Georg Kaiser (SpVgg Bayern Hof)

Harsdorf hat das Glück des Tüchtigen einmal mehr

Dem TSV Harsdorf ist das Glück in dieser Saison hold: Beim 3:2-Erfolg über den SSV Peesten mit Trainerdebütant Andreas Dippold stand Glücksgöttin Fortuna der Scharnagel-Elf wieder einmal Pate.

Während die Hausherren auf Christoph Becke verzichten mussten, er brach sich in der letzten Woche die Kniescheibe, musste Andreas Dippold bei seinem ersten Auftritt als Trainer seine beiden Defensivrecken Boris Täuber und Christopher Rosa verzichten. Vor seinem Debüt machte er sich so einige Gedanken und hatte zwei Formationen im Hinterkopf - je nachdem, ob TSV-Coach Ingo Scharnagel im Mittelfeld oder in der Abwehr agieren würde. Der stellte sich - im Gegensatz zu den letzten Wochen - auf die Zehnerposition. "Ich wollte Dippi damit überraschen", gestand er unumwunden ein.

Braunersreuther patzt nach wenigen Sekunden

Der Peestener Matchplan mit nur einem Stürmer (Markus Krauß) und Markus Münch als "Kettenhund" für TSV-Offensivallzweckwaffe Emre Simsek klappte nur 55 Sekunden. Da wurde der holprige Platz zum Wegbereiter für den Harsdorfer Erfolg. Ein 35-Meter-Schuss von Fabian Kadner tatzte zwei Mal vor Keeper Braunersreuther auf und landete letztlich über dessen Brust im Kasten - ein Schock für Peesten. Doch es folgte etwas, was niemand erwartet hatte: Die zuletzt nach Gegentreffern oft fahrig wirkenden und eh nervös auftretenden Gäste fingen sich schnell, Harsdorf schien gedanklich schon auf der Siegerstraße. So übernahmen die Peestener das Zepter zusehends und kamen, vor allem über Tobias Geppert und Daniel Rauh, immer wieder gefährlich nach vorne. Die erste Glanztat von Patrick Klier ließ nicht lange auf sich warten: Nach fünf Minuten fischte er Markus Krauß' 16-Meter-Schuss neben dem Pfosten weg. Und er stand weiter im Fokus: Nach Rauhs feinem Flankenball visierte Tobias Geppert weit drüber (18.), nach Münchs Pass visierte Krauß das Außennetz an (26.) und nach einer halben Stunde verzog Vincent Hammond aus der zweiten Reihe knapp. Den verdienten Ausgleich besorgte letztlich Hammond - allerdings schien der Versuch ebenso haltbar wie der TSV-Führungstreffer. Aus halblinker Position zog er aus mehr als 30 Metern ab, der einen Tick zu weit vor dem Tor stehende Klier konnte nur noch übergreifen und den Einschlag ins lange Eck trotz Kontaktes mit dem Ball nicht mehr verhindern (35.). Und es hätte noch schlimmer für ihn kommen können: Nach einem Unruh-Freistoß visierte Geppert per Kopf vorbei (38.), zwei Minuten später scheiterte er nach dem feinsten Angriff der ersten Hälfte am Pfosten. Unnachahmlich tankte sich Daniel Rauh durch fast die komplette Harsdorfer Hälfte, legte ab auf Popov, dessen Flanke Geppert sauber abnahm. Auf der anderen Seite war nicht mehr viel geboten: Zwar konterten die Hausherren über Simsek immer wieder passabel, richtig gefährlich vors Tor kamen sie aber nicht.

Simsek präsentiert sich als Vorbereiter

Die Harsdorfer reagierten. Spielertrainer Scharnagel tauschte die Spielmacherposition gegen die des letzten Mannes - eine goldrichtige Entscheidung. Peesten kam 20 Minuten kaum mehr in die Offensivbewegung, Harsdorf stand defensiv eine Klasse besser. Und auch offensiv sah es gefälliger aus. Kevin Alvaran war es schließlich, der eine Simsek-Vorlage zum neuerlichen Führungstreffer versenkte. Und die Partie hätte vorzeitig entschieden sein können, als Tom Gräf sich auf dem Flügel durchsetzte und knapp am langen Pfosten vorbeivisierte (63.). So blieb es spannend und die Peestener kamen noch einmal zurück. Aus allerdings klarer Abseitsposition traf Tobias Geppert zum neuerlichen Ausgleich - bitter für die Gäste, die Sekunden vorher nach einer Berührung von Funke mit Rauh an der Außenlinie durchaus einen Elfmeter hätten bekommen können. Die Partie stand auf des Messers Schneide. Zehn Minuten vor dem Ende die große Chance für die Gäste, in Führung zu gehen. Das Leder sprang Mario Bilogrevic unglücklich an die Hand, den fälligen Handelfmeter von Stefan Ellner parierte Patrick Klier (80.). Drei Minuten später der nächste Aufreger. Nach einem Foul im Laufduell von Krauß erwischte Fabian Kadner den Routinier mit der Hand an der Nase - Krauß fiel theatralisch, der Schiedsrichter stellte Kadner sofort vom Feld. In der Situation bitter für Kadner, der vor dem Pausentee Glück hatte, dass er nach einem harten Foul an Krauß nicht schon vom Platz flog, sondern mit dem Gelben Karton bedient wurde. Das Ende einer turbulenten Partie blieb letztlich den Hausherren vorbehalten: Rocco Funke, in der Halbzeitpause in der Kabine (!) von Schiedsrichter Kaiser mit der Gelben Karte bedacht, vollstreckte nach Simseks Vorarbeit zum vielumjubelten Siegtreffer. Um ein Haar hätte sich Peesten tatsächlich noch belohnt, doch entschärfte Klier die feine Hackenablage von Jan Härtel nach einem Neitzel-Einwurf (92.).

Peesten hofft auf der nötige Glück

Die Peestener sollten trotz der neuerlichen Niederlage am Ende nichts mit dem Abstieg aus der Kreisklasse 4 zu tun haben. Das nötige Quäntchen Glück und nach der Winterpause Andreas Dippold im Defensivverbund sollten ihren Part dazu beitragen, die Liga zu erhalten. Auf der anderen Seite würde es verwundern, sollte Harsdorf weiterhin im Konzert der ganz großen mitmischen können. Derzeit ist das Glück den Rot-Weißen hold - doch für ganz oben fehlt augenscheinlich die letzte Qualität, auch wenn man offensiv bestens disponiert ist.

Stimmen zum Spiel

Ingo Scharnagel

(Spielertrainer TSV Harsdorf)
"Für uns fängt es mit dem schnellen Tor richtig gut an. Peesten war richtig nervös, wir konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Obwohl wir hinten nicht gut gestanden sind, haben wir nicht so viel zugelassen. Das Gegentor war ein doofes Tor. Um ehrlich zu sein, war das vor der Pause ein richtiger Grottenkick. Nach der Pause hatten wir das Glück und Peesten das Pech, wie eigentlich schon in der ganzen Saison. Der Schiedsrichter hat durch seine aggressive Art unnötige Unruhe in ein eigentlich faires Spiel gebracht. Wir haben mit zehn Mann richtig gut gekämpft. Wenn man ehrlich ist, muss man aber sagen, dass ein Unentschieden für Peesten verdient gewesen wäre!" 

Andreas Dippold

(Trainerdebütant des SSV Peesten)
"Wie so oft hat die Mannschaft mit dem Gegentor in der ersten Minute einen Rückschlag hinnehmen müssen. Wie cool sie darauf reagiert hat, davor zolle ich meinen Respekt. Mehr als verdient haben wir den Ausgleich gemacht, hätten das 2:1 verdient gehabt. In den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte hatten wir unsere Probleme, waren dann aktiver und hatten wieder gute Chancen. Der Schlüssel heute war der verschossene Elfmeter nach dem Ausgleich. Am Ende kriegst du dann noch den dritten Gegentreffer. Das passiert einfach, wenn du hinten drin stehst. Ich muss der Mannschaft dennoch ein Kompliment machen, wie es trotz der Hektik cool blieb. Am Ende kam leider nichts dabei raus!"

Daniel Rauh

(Immer gefährlicher Peestener Offensivmann)
"Wir haben zur Zeit einfach kein Glück und dann kommt auch noch Pecht dazu. Wir haben gekämpft und wollten hier etwas holen. Der Schiedsrichter hätte vielleicht etwas früher Gelbe Karten ziehen müssen. Den zweiten Elfmeter an mich hätte er vielleicht pfeifen können. Man muss ihn aber nicht pfeifen!"

  • Erstellt von anpfiff.info
  • Spielberichte, 1. Mannschaft, Saison 2015-2016